1.2 Audiorouting (Blockdiagramme)
2.2 Audiorouting (Software)
2.3 Integration von Software-Synthesizern
2.4 Audiowiedergabe der Software-Synthesizer
3.2 Audio/Eingänge (ASIO-Fenster)
3.3 Audio/System (ASIO-Treiber)
3.4 Audio/Monitore (VST-Mixer)
3.5 Audio/Gruppenmixer
3.6 Audio/Master
3.7 Audio/Leistung
3.8 Audio/Vorgaben
3.9 Audio/Audio bearbeiten
3.10 Audiowiedergabe allgemein
Der Phantom-Power-Schalter stellt die erforderliche Versorgungsspannung von +48V für Kondensator-Mikrofone zur Verfügung.
Nach Anschluß des Audiosignals ans Mischpult muß der Arbeitspegel (Unity Gain bzw. 0 dB) des Pultes angehoben/verstärkt werden. Dazu wird das Signal unabhängig vom Fader auf die Soloschiene gelegt (über die PFL-Funktion: Pre Fader Listening). Jetzt kann man das Levelmeter mit dem Gain-Regler auf 0dB einpegeln. Zu weit aufgedreht kommt es zu Verzerrungen (Clipping). Das Levelmeter ist eine Multi-Segment-Anzeige, die den gesamten Arbeitsbereich des Pultes visuell darstellt. Die Einteilung reicht bei analogen Pulten z.B. von -30 bis + 22 dB. Da in einen Pult viele Signale zusammengemischt werden, sollte man immer auf auf einen ausreichenden Abstand zur Vollaussteuerung (Headroom) achten.
Über den Einschleifweg (Insert Send Return), der sich gewöhnlich hinter dem Gain-Regler befindet, läßt sich das Signal zur weiteren Verarbeitung mit anderen Klang- und Dynamikregelungs-Geräten aus dem Mischpult führen und wieder zurückholen. Danach passiert das Signal den Kanal-Equalizer, mit dem man Frequenzbereiche anheben oder absenken kann.
Will man Audiosignale mit einem Effekt (z.B. Hall) ausstatten, kann es vom Kanal aus per Aux-Weg zusätzlich abgegriffen werden und zu einem Effektgerät ausserhalb des Mischpults geschickt werden. Dieser Abgriff kann sowohl vor dem Fader (Pre-Fader) als auch nach dem Fader (Post-Fader) erfolgen.
Am Ende des Kanalzugs kann man das Signal auf verschiedene Sammel-Schienen (Busse) schicken (sogenanntes Routing). Mit verschiedenen Pulten gibt es jeweils verschiedene Möglichkeiten. Es ist z.B. möglich, mehrere Kanäle auf sogenannte Subgruppen zusammenzuführen, um diese dann gemeinsam in der Lautstärke zu regeln. Selbstverständlich ist auch ein direktes Routen des Signals auf den Main-Mix möglich.
Der Pan-Regler bestimmt die Lage des Signals im Stereopanorama oder die Nummer der ausgewählten Subgruppe.
Der Mute-Schalter schaltet den Kanal stumm bzw. deaktiviert das Routing. Er befindet sich meist über dem Channel-Fader.
(Diese Informationen sowie die hier nicht dargestellten Schalt-Diagramme sind der Adresse:
http://www.Behringer.de entnommen.)
http://www.Behringer.de
In diesem Zusammenhang kann man sich also vielleicht gleich die Frage stellen, wo die Vorteile der Plug-ins gegenüber den Hardwarelösungen liegen.
Plug-ins arbeiten im Vergleich zu den meisten ihrer Hardware-Konkurrenten ausschließlich auf digitaler Ebene. Zwei Vorteile scheinen also unmittelbar auf der Hand zu liegen: 1. Jedes Studiogerät fügt dem Nutzsignal einen Anteil an Eigenrauschen hinzu. 2. Die meisten Hardware-Effektgeräte arbeiten intern digital: das analoge Audiosignal muß also vor und nach der eigentlichen Bearbeitung eine Wandlerstufe durchlaufen - die naturgemäß mit Qualitätseinbußen bezahlt werden muß (sogenannte Generationsverluste durch Signalverfälschungen).
Derartige Verluste treten bei Plug-ins nicht mehr auf, da das Audiosignal bereits durch die Soundkarte digitalisiert wurde. Es kann also von den Plug-ins beliebig oft (ohne Qualitätseinbußen) manipuliert werden.
Die Plug-ins sind überdies applikationsnah eingebunden: Einmal eingestellte Effekt-Parameter werden z.B. automatisch mit dem Song abgespeichert.
Zudem kann jede Änderung der Plug-in-Parameter durch den Sequenzer in Echtzeit aufgezeichnet und später automatisiert wiedergegeben werden. Mit externen Geräten ist das entweder überhaupt nicht oder nur sehr umständlich zu realisieren.
Auch der gleichzeitigen Darstellung der vielen Mixer und Effektmodule auf dem Bildschirm sind keine prinzipiellen Grenzen gesetzt. Die Bildschirmbegrenzung kann man dadurch ausgleichen, daß man mit mehreren Hardware-Bild-Monitoren arbeitet.
Echte Nachteile sind wohl in der Kompatibilität bzw. Betriebssicherheit vieler Plug-ins zu sehen. Insbesondere bei der DirectX-Architektur muß man erfahrungsgemäß bisher immer noch mit Ungereimtheiten und im Extremfall auch mit Abstürzen rechnen.
Verzichtet man aber zunächst auf Plug-ins, die nicht im Lieferumfang von Cubase VST
enthalten sind (und die recht stabil über einen ASIO-Treiber betrieben werden), kann man die
vielen Parallelen sehen, die dieses virtuelle Studio von Steinberg zu einem realen Studio
aufweist. Natürlich immer mit der Einschränkung, daß auch der modernste Rechner an die
Grenze seiner Belastbarkeit gelangt, wenn man mit allen denkbaren Effekten, 8 Audiospuren
und etlichen MIDI-Spuren wirklich gleichzeitig zu arbeiten versucht.
Die Master-Effekte wirken immer auf das Summensignal bzw. die gesamte Abmischung.
Insert-Effekte unterbrechen den regulären Signalfluß (sie befinden sich sozusagen 'zwischen' der Audio-Spur und dem Eingang des jeweiligen Mischpultkanals). Klassische Insert-Effekte sind Dynamikprozessoren aller Art (Limiter, Noise Gates oder Kompressoren, mit der Aufgabe z.B. Lautstärkeschwankungen in Gesangsaufnahmen auszugleichen).
Send-Effekte sind von allen Mischpultkanälen gemeinsam nutzbare Effekte (etwa Hall-, Chorus- und Delay-Plug-ins. Send-Effekte werden dem Master-Weg hinzugemischt, ohne den Signalfluß zu unterbrechen.
Das hat den Vorteil, daß jeder Effekt von mehreren Audiospuren genutzt werden kann. So
kann man bspw. den Gesang und das Piano über ein einzelnes Hall-Plug-in leiten. Das spart
natürlich Ressourcen. Insert-Effekte sind dagegen immer nur einem bestimmten Kanal
zugeordnet, würden also in unserem Fall auch den doppelten Speicherplatz verbrauchen, wenn
man sie bspw. als zusätzliche Sends "mißbrauchen" würde.
"Die MIDI-Kontrolle aus einem Sequenzer heraus erfolgt meistens über virtuelle MIDI-Treiber. Hierbei handelt es sich um spezielle Treiber, die auf Betriebssystem-Ebene eine
interne MIDI-Verbindung herstellen. In Applikationen, die MIDI-Daten senden, in der Regel
also Sequenzern, taucht der virtuelle Treiber als MIDI-Out-Port auf. Im Software-Synthesizer
erscheint derselbe Treiber als MIDI-In-Port. Um eine rechnerinterne MIDI-Verbindung
aufzubauen, genügt es also, Sequenzer und Synthesizer auf diesen Treiber zu konfigurieren."
(S. 218)
Systembedingt ist die Latenzzeit des virtuellen Tonerzeugers identisch mit der des aktuell angewählten ASIO-Treibers. Da nur relativ wenige ASIO-Treiber im Bereich unterhalb von 10 Millisekunden arbeiten, sind in den meisten Fällen deutliche Verzögerungen zwischen Tastenanschlag und Audio-Wiedergabe wahrnehmbar (Midi/Audio-Latenz). Trotz dieser vermeintlichen Einschränkung: Die Synthesizer-Wiedergabe erfolgt bei einem richtig konfigurierten Sequenzer absolut synchron und die direkte Einspeisung der Synthesizer-Signals in das VST-Mischpult eröffnet enorme Möglichkeiten der Klanggestaltung durch Plug-ins, EQs und Einzelausgänge. Darüber hinaus wird das Synthesizer-Signal auch bei einem Mixdown berücksichtigt, so daß sich Rechner-Ressourcen sehr bequem wieder freigeben lassen.
Wer bereits eine ASIO-kompatible Hardware mit Latenzzeiten unter 10 Millisekunden besitzt,
findet in der VST2.0-Architektur schon heute eine perfekte Lösung, um Software-Synthesizer
zu betreiben." (S. 219)
Mit Audio/ReWire erscheint das ReWire-Fenster, über das Audiodaten in Echtzeit von
ReBirth (Softwaresynthesizer von Steinberg) in Cubase VST übertragen werden können.
Darunter befinden sich die Insert-Schalter, die den entsprechenden Effekt-Editor öffen.
Mit den FXEQ-Schaltern werden der Equalizer und die Effect-Sends als Editor geöffnet.
In den beiden Minidisplays (unter Mute und Solo) kann man die Position des Audiokanals im Stereoklangbild einstellen. Bei Stereokanalpaaren wird das Panorama für jeden Kanal in der Regel auf den rechten bzw. linken Anschlag eingestellt. In den Fenstern darunter wird links die Pegelspitzenanzeige in Dezibel angegeben. In der Clipping-Anzeige daneben leuchtet das rote Lämpchen auf, wenn der Ausgangspegel die Höchstgrenze überschritten hat. Darunter, ganz oben in der großen Pegelanzeige, befinden sich wieder zwei kleine In-Schalter. Ausgeschaltet wird in dem jeweiligen Kanalpegel das Ausgangssignal (bzw. die Wiedergabe) angezeigt. Eingeschaltet liefert der Pegel das Eingangssignal (bzw. das Aufnahmesignal). Hier kann also vor der Aufnahme auf Übersteuerung geprüft werden.
Mit den Master-Schaltern kann man eine Gruppe oder einen Bus auswählen, zu der bzw. dem die Audiodaten geleitet werden sollen. Wenn man z.B. über eine Soundkarte mit mehr als zwei Ausgängen verfügt, kann man jedem einzelnen Ausgangspaar einen Stereo-Ausgangsbus zuweisen. Die Busse werden dann im Master-Fenster neben dem Master-Ausgangsbereich angezeigt.
Ganz links haben wir Schalter, die für alle aktivierten Spuren gelten:
Der Write-Schalter schreibt alle Änderungen, die im VST-Mixer gemacht wurden, auf die Masterspur. Dadurch können alle Audiospuren automatisch gesteuert werden. Wenn der Read-Schalter aktiviert ist, werden alle Einstellungen automatisch 'wiedergegeben'.
Der FX-Schalter öffnet 8 Effekt-Sends, hier können 'Grobeinstellungen' vorweggenommen werden, die dann über FXEQ aufgerufen und kanalspezifisch verfeinert werden können.
In VST-Effects unter FX gibt es drei Bedienfeldtypen:
Intern: Hier können alle Parameter direkt im Bedienfeld eingestellt werden.
Rack-Expander: Wenn hier Einstellungen geändert werden sollen, muß auf den Edit-Schalter geklickt werden.
No Effect: Diese Einstellung sollte für Effektprozessoren (bzw. Plug-ins) eingeschaltet werden, die nicht gebraucht werden (speicherökonomisch). Für VST-Inserts gilt dieselbe Spezifikation.
Inserts unterscheiden sich aber eben von Sendeffekten dadurch, daß das gesamte Audiosignal
durch den Effekt geleitet wird. Bei Sends kann dagegen das Effektsignal mit dem
Originalsignal 'dry' gemischt werden. (Das ist vorteilhaft, wenn einem die jeweiligen Effekte
aufgrund ihrer Häufung am Ende doch ein bißchen zu sehr zu verschwimmen drohen: man
kann sie dann sozusagen immer wieder entsprechend 'zurücktrocknen'.)
Werkzeuge im Audio-Fenster:
Mit dem Pfeilwerkzeug sind folgende Funktionen verbunden:
Event auswählen = Anklicken.
Mehrere Events auswählen = Shift gedrückt und anklicken nacheinander.
Oder: Rechteck um die Events aufziehen.
Event verschieben = Anklicken und Ziehen.
Kopie einer Parts = Alt + Ziehen.
Mit Strg + Ziehen wird eine Verknüpfung erstellt.
Durch Verknüpfungen wird (im Gegensatz zu 'normalen' Kopien das gleiche Segment wiedergegeben. Dadurch bleibt der Audio-Pool übersichtlicher.
Wenn man den rechten oder linken Einzug eines Events ändern möchte, klickt man in den jeweiligen Einzug und verschiebt ihn entsprechend.
Radiergummi, Stift und Mute sind intuitiv.
Mit der Kreuzblende markiert man einen Bereich manuell.
Mit dem Hand-Werkzeug kann ein Event zeitlich um jeweils einen Rasterwert nach vorne (Klick auf vordere Hälfte des Events) oder hinten (Klick auf hintere Hälfte) verschoben werden.
Wenn mit dem Scherewerkzeug auf ein Event geklickt wird, wird es in zwei Teile zerschnitten. Der Rasterwert wird dabei beachtet.
Die Lupe hängt bei Audio von der Einstellung des Scrubben-Schalters ab.
Mit einem Doppelklick auf die Wellenform-Darstellung ruft man den Wave-Editor auf:
Funktionen: Rückwärts, Löschen, Einblenden, Ausblenden, Leiser, Phasenumkehrung,
Normalisierung, Pitch-Shift, Time-Correction.
Wie bereits bei den Sequenzern scheint sich aber auch hier die ASIO-Architektur als Multi-I/O-Lösung zu etablieren: Unity DS1 und Retro AS1 beherrschen den Multi-I/O-Betrieb bereits, die Native Instruments-Programme sollen demnächst um eine ASIO-Unterstützung erweitert werden. Schon heute bieten die PC-Versionen von Reaktor, Transformator und Generator die Möglichkeit, eine Audiowerk8 (von Emagic) als Multi-I/O-Lösung zu verwenden.
Eine weitere Strategie, Einzelausgänge zu nutzen, verbirgt sich hinter der Software-Schnittstelle ReWire (von Propellerhead): Da ReWire-Signale im Mischpult des Sequenzers erscheinen, können sie natürlich auch auf vorhandene Einzelausgänge geroutet werden. Was natürlich im gleichen Maße für die Steinberg-Schnittstelle VST2.0 gilt (dazu gleich mehr). Einige virtuelle Synthesizer, etwa Synoptic Probe, erfordern zum Betrieb einen DirectSound-Treiber. DirectSound bietet neben einer wesentlich geringeren Latenz den Vorteil, daß Software-Synthesizer und Sequenzer gleichzeitig auf die Soundkarte zugreifen können. Beim SoundManager des Mac ist die gleichzeitige Wiedergabe der Audiosignale mehrerer Applikationen grundsätzlich vorgesehen.
Die maximale Polyphonie, die einem echtzeitfähigen Software-Synthesizer auf einem aktuellen High-End-Rechner der Pentium-III-Klasse zur Verfügung steht, liegt - je nach Programm und Stimmenarchitektur - irgendwo zwischen 20 und 40 Stimmen. Zieht man davon noch den Leistungsbedarf des Sequenzers ab, wird schnell klar, daß sich mit virtuellen Tonerzeugern derzeit noch keine allzu komplexen Arrangements erzielen lassen.
Die wichtigste Möglichkeit, mit den Rechner-Ressourcen hauszuhalten, ist die Aufnahme und Weiterverarbeitung der Synthesizer-Klänge als Audiospuren. Praktisch jeder Software-Synthesizer ermöglicht die Aufzeichnung seiner Signale als Audio-Datei. Dies erfolgt auf digitaler Ebene, Wandlungsverluste sind also kein Thema. Im nächsten Schritt wird die Audiodatei dann in den Sequenzer importiert.
Etwas weniger umständlich ist die Möglichkeit, das Synthesizer-Signal auf konventionelle
Weise im Sequenzer als Audiospur aufzunehmen. Hierzu benötigt man entweder eine
vollduplexfähige Soundkarte mit Resampling-Funktion (also für gleichzeitige Aufnahme und
Wiedergabe mit verschiedenen Sampling-Raten), einen virtuellen Audio-Treiber wie VAC
oder man zeichnet auf gewohnte Weise über das Mischpult auf. Die letztgenannte
Vorgehensweise ist unter Mac OS die einzige Möglichkeit, denn der Sound Manager erlaubt
grundsätzlich kein Resampling.
Mit einem Mausklick in das Feld wird in den Ersetzen-Modus geschaltet: d.h. das darunterliegende Material wird in diesem Modus durch die neue Aufnahme ersetzt bzw. gelöscht.
Der Punch-in-Schalter sorgt eingeschaltet dafür, daß aus laufender Wiedergabe automatisch in Aufnahme geschaltet wird, sobald die linke Marke im Arrangefenster erreicht wird. Der aktivierte Punch-out-Schalter schaltet die Aufnahme automatisch aus, sobald die rechte Marke erreicht wird.
Mit dieser Funktion kann also eine neue Phrase zielgenau plaziert werden, ohne parallele Nachbarinstrumente zu 'verschmieren'.
Der Cycle-Schalter liefert eine permanente Wiedergabe-Wiederholung des Bereichs zwischen der linken und der rechten Marke. Es können (theoretisch) beliebig viele Aufnahmen addiert werden.
Im Cycle-Rec-Feld können drei Modi angeklickt werden:
Mix: hier werden bei jedem Durchgang weitere Noten hinzugefügt.
Punch: In diesem Modus wird automatisch auf Aufnahme umgeschaltet, wenn innerhalb eines Cycles etwas eingespielt wird. Früher aufgenommenes Material wird gelöscht. Dazu müssen aber auch die Punch-in/out- Schalter wieder aktiviert sein.
Normal: Jedes Einspielen innerhalb eines Cycles geschieht von vorne, d.h, alle in diesem Aufnahmedurchgang bisher aufgenommenen Noten werden gelöscht, und die neu eingespielten werden hinzugefügt.
In den Feldern linke Marke bzw. rechte Marke können die Positionen direkt eingegeben werden oder durch Mausklick links bzw. rechts diskret herunter- bzw. heraufgezählt werden.
In den Positionsanzeigen wird links die Songposition im Taktformat in Takten, Zählzeiten und Ticks angezeigt und rechts im Timecode-Format (Stunden:Minuten:Sekunden:Frames).
Bei Wertänderung ändert sich entsprechend die Songposition.
Der Positionsregler dient dem schnellen (visuellen) Wechsel zwischen Songpositionen.
Die beiden Doppelpfeil-Schalter ermöglichen einen kontinuierlicheren Wechsel. Soll doch schneller gespult werden, kann dabei die Umschalttaste gedrückt werden.
Der Stopschalter liefert einen Stop bei einmaligem Klicken, eine Rückkehr an die linke Marke bei zweimaligem Klicken und eine Rückkehr an den Anfang bei dreimaligem Klicken (sofern der Song-Anfang vor der linken Marke liegt).
Der Wiedergabeschalter liefert immer die aktuelle Position für die Wiedergabe.
Aufnahmeschalter: Im Stop-Modus wird die Aufnahme mit einem Vorzähler an der linken Marke gestartet. Anklicken während der Wiedergabe bewirkt sofortiges Aufnehmen bzw. Beenden der Aufnahme.
Der AQ-Schalter liefert eingeschaltet - beim Beenden der Aufnahme - automatisch die Standard-Quantisierung (d.h. Noten werden auf den nächstgelegenen Quantisierungswert verschoben, ohne dabei die Notenlänge zu verändern; Akkorde werden dabei erkannt und zusammengehalten).
Der Click-Schalter liefert bei der Aufnahme und/oder bei der Wiedergabe das Metronom.
Der Sync-Schalter liefert die Synchronisation mit einem externen Zeitgeber (Clock), der im Synchronisationsdialog eingestellt ist. In diesem Dialog kann man Cubase mit externen Geräten wie Bandmaschinen, Drum-Computern und anderen Sequenzern synchronisieren.
Tempo und Taktart können direkt im Transportfeld eingegeben werden bei ausgeschaltetem Master, ansonsten wird das Tempo in der Masterspur gesteuert. Änderungen der Taktart wirken sich immer auf den ersten Taktart-Wert in der Masterspur aus.
Also: wenn der Master-Schalter eingeschaltet ist, folgt Cubase den Tempo- und
Taktartänderungen in der Masterspur, also nicht denen, die im Transportfeld selbst eingestellt
sind - und umgekehrt.
Das Raster-Einblendmenü dient zum auswählen eines Notenwerts zwischen halben und 16tel Takten. Beim Verschieben und Bearbeiten von Parts funktioniert der Raster-Wert wie eine Art Quantisierung für die Bewegung. Wenn der "Takt" als Raster-Wert eingestellt ist, können Parts nur in Schritten von jeweils einem Takt verschoben, ausgeschnitten oder in ihrer Größe verändert werden.
Im Quantisierungs-Einblendmenü können Notenwerte als Triolen, normale Noten oder als um einen Halbton erhöhte quantisiert werden.
Die Dateitypen von Cubase:
Eine Songdatei (.ALL) enthält alle Einstellungen, die auch einzeln gespeichert werden können:
- Alle Arrange-Fenster und die entsprechenden Gruppen.
- Das Setup.
- Den Audio-Pool.
- Die Drum Map.
Ein Arrangement (.ARR) enthält:
- Den Inhalt des Arrange-Fensters, einschließlich Gruppen, die aus Parts in diesem Fenster erzeugt wurden.
- Die Masterspur.
- Die Tempoeinstellungen im Transportfeld.
- Die Stellung des Masterschalters.
- Die Stellung des Solo-Schalters.
Den Timecode-Versatz.
Außerdem kann man einen oder mehrere Parts (.PRT) in einer separaten Datei abspeichern.
Bei mehreren werden die relativen Startpositionen beibehalten.
Drum Maps (.DRM) Alle Sounds in der Map, mit Namen und allen Einstellungen für jeden
Sound.
Grooves werden unter .GRV gespeichert.
Unter Setup (.SET) werden Einstellungen für das Programm gespeichert:
Arrange-Fenster und Menus
- Alle Instrumente
- Die Tempoeinstellungen
- Positionen der Marken
- Alle Ein/Ausschalter im Transportfeld
- "Song folgen" ein/aus
- "Events verfolgen" ein/aus
- Bei Stop zurücksetzen
- Alle Einstellungen für die Part-Darstellung
- Alle Einstellungen im Metronom-Dialog
- Alle Einstellungen im Synchronisations- Dialog
- Alle Einstellungen im Eingangsumwandler-Dialog
- Die Voreinstellungen im Logical-Editor
- "Multi-Aufnahme"-Modus
- Eingänge für die Aufnahme
- Alle Cycle-Modi.
- Tempoaufnahme ein/aus
- Alle Einstellungen in den Dialogen "MIDI-Einstellungen" und "MIDI-Filter"
- Die 16 Grooves.
- Die Einstellungen im Vorgaben-Dialog.
Für jeden einzelnen Editor:
- Das zuletzt verwendete Werkzeug
- Der zuletzt ausgewählte Controller in der Controller-Anzeige
- die meisten Einstellungen in der Statuszeile
- Größe und Position des Fensters.
- Vergrößerungsfaktor
- Die Position aller Trennlinien
- Die Einstellungen der Anzeigefilter im Listen-Editor
Für den MIDI-Mixer:
- Alle MIDI-Mixer Maps.
- Alle Snapshots
Für den interaktiven Phrasen-Synthesizer:
- Programmwechsel senden
- Externe Programmwechsel
Im Arrange-Fenster zeigt das A zeigt den Wiedergabepegel der Spuren. Auf M wird stummgeschaltet. C zeigt das jeweilige Symbol für die Audio-, MIDI- oder Drumspuren. Rechts daneben wird der Name der jeweiligen Spur eingetragen. Rechts daneben wird der Kanal für die Spur angegeben. Es können optional mehrere Spuren auf einen Kanal gelegt werden. Rechts daneben ist der Ausgang verzeichnet.
Parts werden angelegt übers Menü durch Struktur/Parts oder durch Doppelklick zwischen
linke und rechte Marke. In der Statuszeile haben wir dann noch einen Schalter für optionale
24-Bit-Verabeitung (was 1,5 mal soviel Speicher - im Vergleich zur 16Bit-Verarbeitung - auf
der Festplatte erheischt).
Das Datei-Menü: Bis auf ReCycle importieren, dürfte hier alles intuitiv sein. ReCycle ist ein Steinbergprogramm für die Bearbeitung von gesampelten Loops - mit der Erweiterung .REX.
Beim Importieren wird die Datei in der ausgewählten Audiospur an der linken Marke
eingefügt.
Das Bearbeiten-Menü: (hier auch wieder nur die nichtintuitiven Funktionen) Die Funktion Phrase kopieren kopiert ausgewählte Noten des betreffenden Parts in eine Phrase, die im interaktiven Phrasen-Synthesizer verwendet werden kann.
Mit bearbeiten wird der ausgewählte Part im entsprechenden Bildschirm detailliert (bzw. im
entsprechenden Editor) aufgerufen.
Werkzeuge im Arrange-Fenster:
Mit einem Klick in den geöffneten Part wird die Werkzeugpalette des Arrange-Fensters angezeigt. Mit Der Lupe kann man Audioparts von der Klickposition an abhören. Bei MIDI-Parts zieht man die Lupe vorwärts oder rückwärts über den Part. Während der Wiedergabe hält man die ALT-Taste gedrückt und klickt an die Stelle von der an man hören will.
Mit Match werden beim Ziehen eines Parts auf einen anderen Positionen und Anschlagswerte auf den Zielpart gebracht. Der Quantisierungswert wird dabei beachtet. Wenn er auf Achtelnoten eingestellt ist werden nur Noten an den Positionen der Achtelnoten verändert. Sechzentel- oder Noten mit kleineren Werten werden nicht mit kopiert.
Mit der Schere werden Parts am Klick in zwei Teile geschnitten (die Schnitte sind immer beat-diskret). Bei gedrückter ALT-Taste wird der Part in mehrere Teile von der Länge des ersten Parts zerschnitten: ein Achttakter wird also bspw. in 4 Zwei-Takter zerlegt.
Mit der Klebetube wird der geklickte Part mit dem folgenden verbunden. Mit Alt/Klick
werden alle Parts auf der Spur verbunden.
Antiintuitives in der Statuszeile:
Raster: Unter Taktraster wird ein Notenwert ausgewählt. Der Wert funktioniert dann wie eine Art Quantisierung für die Bewegung. Wenn er eingestellt ist, können Parts nur in Schritten von jeweils einem Takt bearbeitet werden. Ist er auf aus geschaltet, sind Sechzentelnoten diskret bearbeitbar.
Quantisierung: Hier kann man einen Quantisierungs- bzw. Noten-Wert für alle Quantisierungsvorgänge im Arrangefenster auswählen. Zur Auswahl stehen ganze bis 64stel-Noten, wahlweise als Triolen, normale und um einen halben Wert erhöhte Noten.
Note-on-Quantisierung: Hierbei werden Noten auf den nächstgelegenen Quantisierungswert verschoben, ohne daß der Endwert verändert wird. Sie werden also in ihrer Länge verändert.
Näherungsweises Quantisieren: Hier werden Noten in die Richtung des nächstgelegenen Quantisierungswertes verschoben, wenn sie nicht bereits in unmittelbarer Nähe zu ihnen liegen. Um welchen Wert die Noten verschoben werden sollen und welche Noten als "in unmittelbarer Nähe zum Quantisierungswert" angesehen werden, kann man mit "Stärke%" und "Auslassen" im "Grooves bearbeiten"-Dialog einstellen.
Analytische Quantisierung: ist nützlich für komplexe Inputs wie z.B. Parts, die sowohl gerade
Noten als auch Triolen und Glissandi enthalten. Um den ursprünglichen Eindruck der Musik
zu erhalten, wird der Wert nicht strikt auf alle Noten angewendet.
Antiintuitives in den Menüs:
Mit Datei/ReCycle kann man Dateien importieren, die zuvor aus ReCycle exportiert wurden. ReCycle ist ein Steinbergprogramm für die Bearbeitung von gesampelten Loops.
In Bearbeiten/Logical können Events mit Hilfe von Zahlen anstelle von grafischen Funktionen bearbeitet werden.
Optionen/Synchronisation: Hier kann Cubase mit externen Geräten (Bandmaschinen, Drum-Computern, anderen Sequenzern) synchronisiert werden.
Claudius Brüse, Audio im Computer, WIZZO midi, music & audio technology, Köln, 1999.